Es ist Sonntag, 16 Uhr. Wir haben die Nasen dicht über dem Übungsguide, unseren neuen, schwarzen Edding Stift in der Hand und versuchen uns an der Kunst der modernen Kalligrafie – dem Brushlettering. Seit zwei Stunden sitze ich hier, mit zehn anderen Frauen, und ein Krampf in der Hand folgt auf den nächsten. Mein Stift zittert, ich stöhne und Martina, unsere Brushlettering-Workshop-Göttin lacht: „Sieht doch schon gut aus.“
Ich bin durch mein geliebtes Instagram auf Martina Johanna aufmerksam geworden. Sie ist gebürtige Ostfriesin und da haben wir schonmal die erste Verbindung gefunden. Für mich ist Ostfriesland meine Wahlheimat, die ich seit frühester Kindheit kenne. Martina lebt mittlerweile in Bremen und arbeitet seit 2016 als Hand Lettering Dozentin. Sie bietet ganz unterschiedliche Workshops an, die aber alle eine Gemeinsamkeit haben: das schöne Schreiben.
Brushlettern ist eine Kunst und definitiv nicht so einfach, wie ich vorher gedacht habe. Hier wird der Brush Pen übers Papier geschoben, gezogen und geführt – alles kleine aber feine Unterschiede. Die Art des „normalen Schreibens“ muss man wirklich ausblenden. Buchstaben werden hier in sanften Auf- und Abbewegungen gemalt.
Was braucht man fürs Brushlettering?
Zur Grundausstattung für Brushlettering Anfänger gehört auf jeden Fall ein Fasermaler/Brushpen, der in Form eines Pinsels, bestehend aus vielen kleinen Fasern, die aber recht stabil sind. Damit dieser beim konzentrierten Lettern nicht kaputt geht, braucht man dazu noch besonders glattes Papier.
Was ist die Essenz des Brushlettering?
Ich bin ein Freund der vereinfachten Darstellungen – kurz und prägnant. Deswegen wage ich mich mal weit aus dem Fenster und sage, dass das verschlungene Schreiben aka Brushlettern meistens den einen Kern hat: Immer wenn der Stift nach oben geführt wird, sollte die Linie dünn sein, nach unten wird’s dick und geschwungen. Ganz klar – der knifflige Teil sind die Übergänge zwischen den Auf- und Abschwüngen.
Natürlich gibt es beim Brushlettering die verschiedensten Arten zu schreiben, aber für den Anfängerkurs haben wir uns auf diese Grundregeln konzentriert und hatten eine Menge zu tun mit dem Auf- und Abschieben des Stiftes.
Wenn ich mich jetzt an meinen Tisch setzte und meine Wörter male, merke ich wieviel Ruhe und Entspannung mir dieses tägliche Ritual gibt.
Man muss nicht stundenlang krampfhaft üben, sondern die Regelmäßigkeit macht den Übungserfolg aus.
Auf Martinas Webseite findest du die aktuellen Workshoptermine. Wenn du auf keinen Fall Neuigkeiten oder neue Workshoptermine verpassen möchtest, solltest du unbedingt ihren Newsletter abonnieren. Du findest den Newsletter ganz unten auf der Seite.
Kennst du schon diesen Beitrag aus der Rubrik „Kreativpapier“? Hier zeige ich dir, wie du tolle Hintergründe für dein Lettering oder auch Kartenbasteln erstellen kannst.
Außerdem kannst du dort ein paar meiner verwendeten Materialien direkt per Klick finden.
Herzlichst Wiebke